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Wohin auf einem verregneten Sonntag? Ursprünglich hatte ich den Kindern gestern versprochen, dass wir in den Zoo Hannover gehen. Doch da hatte ich noch nicht mit Nieselregen und Windböen gerechnet. Also musste ich kurzer Hand umdisponieren. Aufgrund meiner Erkältung fiel schwimmen gehen aus. Indoorspielplatz, ist mir zu stickig und zu überfüllt. Also kam nur ein Museumsbesuch in Frage.

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wir haben hier in Hannover und Umgebung eine Menge interessanter Museen, doch eines, was ganz in unserer Nähe liegt, habe ich selbst noch  nicht besucht. Daher stand ziemlich schnell fest, dass es das Schmetterlingsmuseum am Steinhuder Meer wird.

Die Beschreibung auf der Homepage der Schmetterlingsfarm las sich kurz, aber vielversprechend. An sich eine kleine, feine Seite, wie die Farm selbst auch. Allerdings fehlten mir auf Anhieb die Eintrittspreise. Dies ließ sich aber Vorort schnell klären. Mit freundlicher, mündlicher Genehmigung, durfte ich die Preisliste abfotografieren und hier veröffentlichen.

Die Anfahrt

Da wir nur 7km entfernt wohnen, war die Anfahrt für uns natürlich simpel. Hundertfach dort gewesen und auf dem Nachbargelände den ausgedehnten Spielplatz besucht, aber noch nie die Schmetterlingsfarm von innen gesehen. Doch das sollte heute anders sein.

Dank des schnöden, blöden Wetters, bekamen wir gleich ganz in der Nähe einen Parkplatz. Nur noch das Parkticket ziehen, ich denke 2 Stunden sollten reichen, und ab ins Museum.

Klein, aber fein

Ganz ehrlich? Auf der Homepage war angegeben, dass die Besucher im Schnitt 45 Minuten bleiben. Und ich habe erst einmal, in meinem Leben, ein kleineres Museum besucht. Aber das hier ist so hübsch angeordnet und eingerichtet, dass ich nicht verstehe, warum es Besucher geben soll, die nur so kurz bleiben?!

Denn hier erlebt man mehr, als nur ein paar Insekten in Schaukästen. Obwohl ich auch die sehr interessant fand! Meine Kinder wurden Zuhause von mir mit Kameras ausgestattet und durften nach Herzenslust stöbern, entdecken und fotografieren. Dabei hatten sie einen Heiden Spaß und stellten viele interessante Fragen.

Bei der Beantwortung der vielen Fragen, helfen gut beschilderte Schaukästen und große Infotafeln. Zudem habe ich einen Prospekt gekauft, der einem bei der Bestimmung der Schmetterlingsvielfalt in der Freiflughalle hilft. Dazu aber später mehr.

Geheimnisvolle Räume

Neben der Galerie von Schaukästen und Infotafeln, sowie einer Darstellung eines typischen Arbeitspultes, eines Entomologen, befinden sich 2 Räume, die es gilt zu entdecken. Einmal rechter Hand der Vorführraum, in dem informative Filme über Insekten, Ameisen und Schmetterlinge gezeigt werden, sowie mein ganz persönlicher Favorit, linker Hand, das Edelsteindunkelkabinett. Ein winziger Raum, ohne Fenster, dafür geschmückt mit zahlreichen Vitrinen, in denen sich beleuchtete Edelsteine und Kristalle befinden. Zum verweilen stehen dort Stühle bereit. Somit kann man sich für einen Moment dort hinsetzen und die Farben, sowie die Atmosphäre auf sich wirken lassen. Die Ruhe, die dieser Raum ausstrahlt, ist einfach faszinierend.

Wen Edelsteine und Geoden faszinieren, der hat hier eine kleine Schatzkammer an wunderschönen Edelsteingärten, einem Ammonitenbrunnen und Säulen, gefüllt mit Edelsteinen, den Sternzeichen zugeordnet.

Ammonitbrunnen

Es wird lebendiger

Nach und nach wird es an den Wänden lebendiger. Die Schaukästen mit präparierten Insekten, weichen einer Fülle von gut beleuchteten Terrarien, die die merkwürdigsten und faszinierendsten Lebewesen beherbergt. Man sieht durch das Glas und ist erstaunt, was sich da vor den eigenen Augen abspielt. Manche Arten sind sehr Schaufreudig, wie z. B. die Kakerlaken oder auch die Stabheuschrecke. Wobei letzteres so gut getarnt ist, das man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Will sagen, die vermeintlichen, querstehenden Äste, sind so offensichtlich, dass man sie gar nicht wahrnimmt. Große behaarte Spinnen und andere Käfer, tummeln sich in ihren Einzel Terrarien. Alles sehr sauber und gepflegt.

Die Freiflughalle

Nachdem man sich ausführlich an den Terrarien und Edelsteinen satt gesehen hat, beschreiten wir nun den Höhepunkt des Museumsbesuches. Nämlich die Freiflughalle, mit den farbenfrohen und äußerst kontaktfreudigen Schmetterlingen. Der erste Eindruck den ich erhalte ist, ich komme mir vor, wie im Berggarten in Hannover, nur ist die Halle um ein gutes Drittel kleiner.

Tropische Luft schlägt einem entgegen und ein Flair von altertümlichen Dschungel. Blühende Bromelien und Hibiskus lockern die Atmosphäre, farblich ein wenig auf. Steinerne Gehwege laden zum flanieren und beobachten ein. Für ganz stille Beobachter, stehen wiederum Stühle zur Verfügung, die zum ausruhen und bestaunen einladen.

Meine Kinder haben keinen Blick mehr für das drum herum, sie springen freudig mit den anderen Kindern und den Schmetterlingen um die Wette. Überall sind kleine Nektarstationen aufgebaut mit Orangen-, und Bananenscheiben. Dort tummeln sich die herrlichsten Farben.

Dadurch, dass die Schmetterlinge hier schlüpfen, in einer eigens angelegten Schlüpfstation, zeigen sie keinerlei Scheu oder schreckhaftes Verhalten. Alle Besucher waren sehr entspannt und es war, trotz des relativ hohen Besucheraufkommens und vielen Kindern, sehr ruhig. Denn jeder versuchte so einen kleinen, zarten Freund für sich zu gewinnen. Manche Kinder liefen mit Trauben von bis zu 5 oder 6 Schmetterlingen auf der Hand herum.

Besonders faszinierend empfanden wir die Schlüpfstation. Ein nach hinten offener Schaukasten, der an langen Fäden die unterschiedlichsten Schmetterlingscocons beherbergt. In den unterschiedlichsten Stadien. Von ganz geschlossen, bis halb draußen, lässt sich alles beobachten, wenn man ein wenig Zeit und Geduld hat.

Zum Abschluss in den Shop

Eine dumme Angewohnheit von mir, aber zum Abschluss wird dann immer noch der Hauseigene Fanshop besucht, um den Kindern eine bleibende Erinnerung zu kaufen.

Hier findet man alles rund um Insekten, Edelsteine, Schmetterlinge und Co. Ein entzückendes Sortiment, mit angemessenen Preisen. Mein Sohn suchte sich ein Dino 4D Pzzle aus, (klar, hat ja so viel mit dem Besuch zu tun) während meine Tochter sich für einen Schmetterling im Rahmen entschied.

Alles in allem haben wir tatsächlich 2 Stunden dort verbracht und wenn ich ehrlich bin, wäre ich auch gern noch länger geblieben. Aber der Parkschein lief aus und für das nächste Mal, habe ich ja nun die Erfahrung, dass man dort auch sehr wohl länger verweilen kann.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis:

Komfortzone

Alle Bereiche sind mit Rampen und breiten Zugängen ausgestattet. Das erleichtert das Laufen und wenn nötig, dass schieben eines Kinderwagens, Rollstuhles, oder Rollators. Alles ist problemlos und barrierefrei zu erreichen.

Wir kommen wieder

Bereits während des Aufenthaltes war aus den Gesprächen der Kinder zu vernehmen: Wir kommen wieder! Der Tag war sehr entspannt und die Kinder glücklich. Wir haben viel gesehen und erlebt.

So kann ein verregneter Sonntag doch noch zu einem strahlend schönen Erlebnistag werden. Doch das nächste Wochenende kommt bestimmt…

Eure,

Claudia D.